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Erinnerung giltet nicht
digichecksadness
Eine Schreibgruppe zu gründen, ist Irrsinn. Wir haben es trotzdem getan, sind daran zerbrochen und haben die Scherben, den ganzen Irrsinn in ein Büchlein gedruckt. Wie soll die Gruppe heißen? Wie soll ihr Logo aussehen? Warum überhaupt Gruppe? Es wurde gestritten / gelacht / geliebt: digichecksadness – das Protokoll einer Schreibgruppengründung.
Auszug aus dem Vorwort:
Das hier sind die dampfenden Stummel eines Vorwortes, auferstanden aus Ruinen des guten Willens. Das ist das Bubenstück in Zeiten des Hyper-Ich, der Versuch, eine unscharfe Anzahl von Schreibenden unter einen Sombrero zu kriegen. Schließlich: das erlösende Frotteehandtuch nach der Taufe, ziemlich genau ein Jahr nach der Gründung dieser – Scheisswort, aber ein besseres fällt uns auch nicht ein – Schreibgruppe.
Verbunden durch gar nichts, außer dem Schreiben, wollten wir mehr sein als Vereinzelte mit Dateien, in denen Texte zu Elektrosmog werden. Also die Gruppe. Also jeden zweiten Mittwoch ein Treffen, lesen, schreiben und so. Soweit die Theorie.
Dann keifte es über Siebenbrunnen, schaufelte sich durch die Peripherien, zwirbelte Tschick durch den Wüstenwind, kreißte wild im Beichtstuhl. Wurde daraus ein snooze-mode auf heavy-rotation, wurden wir eine Gruppe aus gefühlten 90 Fingern.
Das ist ein Märchen aus tausendundeiner Maus, die emsig grub, doch nicht wusste wohin. Keiner sagt es besser als Kafkas Katze: “Du musst nur die Laufrichtung ändern.” Gefressen wurden wir immer wieder. Und verdaut und ausgeschieden. Aus Dung wurde Dünger. Die Emporkömmlinge ließen auf sich warten. Erntedank im Juni danach.
Das sind die Schwemmlande. Das Delta, in dem wir zusammenflossen aus all unseren Rinnsalen. Das sind die Memoiren einer Frühgeburt, die Protokolle eines Jahres der harten Bretter und weichen Zäune. Das sind wir, geronnen im ersten Druck.
(Alexander Keppel, Michael Wittmann, Manuel Beck)
Gestaltung: Zwupp
Konzeption: Michael Wittmann, Alexander Keppel
Lektorat: Jakob Dibold
radio FM4 Lyrics-Mix
Wenn jemand fragt, wofür Radio FM4 steht, sag für: Amore, Nonkonformismus, Misch-Masch, und vor allem für seine Musik. Die Idee: Mashups aus Songzeilen von bekannten sogenannten „FM4-Acts“ wie Bilderbuch, Wanda, Mavi Phoenix, Fiva oder der Nino aus Wien. Für jede Kampagnen-Umsetzung wurden zumindest zwei Songzeilen von unterschiedlichen Artists gemixt. Entstanden sind multiple Aussagen, die auf aktuelle Geschehnisse, Gefühlslagen oder das Platzierungsumfeld Bezug nehmen. Auch der Kinospot folgt dem Mittel der Textkollage, er besteht aus 15 verschiedenen Songzeilen von 12 österreichischen Interpreten. Danke für Amore, Sweetlove & das Vertrauen an FM4 & LWZ. Das Projekt wurde u.a. bei 100 BESTE PLAKATE ausgezeichnet. Und wird seit mehreren Jahren weiterentwickelt.
Agentur: LWZ & Michael Wittmann
Art Direction, Illustration & Animation: LWZ (www.wearelwz.com)
Text-Konzept: Michael Wittmann
Text: Michael Wittmann, Jakob Dibold
Recherche: Michael Wittmann, Jakob Dibold, Manuel Beck
Marketingleitung FM4: Daniel Kupka (seit 2019), zuvor: David Dittrich
Event: Philippe Lapierre
Design BTL: Sabine Brauner
Sound: Rudolf Ortner, FM4
Sprecher: Fritz Ostermayer, FM4


































































Humana Kleidersammlung
Vom Traum zum Trauma zum Traum zum Trumm.
Humana, das sind doch diese mausgrauen Gewand-Container. Eigentlich. 2012 völlig wasted am Twin City Liner von Bratislava nach Wien entstanden, hat mich die Idee von den lebensgroßen Buchstaben nicht mehr verlassen. 68 Anrufe, 34 Diskussionen, 5 schlaflose Nächte, 42 E-Mails, 1 Wut-E-Mail, 9 KV’s, ca. 972 Espressi, 12 Word-Dokumente und mehr als 4 Jahre hats gebraucht. Danke an alle, die mitgeholfen haben das Ding auf die Beine zu stellen. Vor allem an Roland, den Verrückten ♥
Agentur: Wien Nord, Michael Wittmann, Demonstrative
Creative Director: Eduard Böhler, Bernd Wilfinger
Konzept: Michael Wittmann, Stefan Kopinits
Text: Michael Wittmann
Design: Roland Radschopf (Demonstrative)
Kundenberatung: Louise Hudson, Stephan Wiesinger
Produzent: Günther Bellosits
Fotos: Daniel Kovacs










Greenpeace MHD
Lebensmittel wie Joghurt, Käse oder Eier haben eine kurze Frischedauer. Zumindest behaupten das ihre eigenen Mindeshaltbarkeitsdaten. Doch die sind, so besagen es Studien, zumeist falsch / gelogen. Das weiß ich, weil meine Mama… naja, um die geht’s hier ja nicht. Um uns als Gesellschaft geht’s, um uns als sogenannte Wegwerf-Gesellschaft. Dagegen was tun. Das wollten wir. Haben wir. Gemeinsam mit Greenpeace. Mit einer Kampagne. Mit Josef Hader. Und mit Lügen. Mit Lügen gegen die Lügen. Klingt jetzt arg, war aber gut. Kam gut an, viele Unterschriften, Likes, Awareness (arges Wort) usw.
Agentur: Merlicek & Grossebner
Creative Direction: Lukas Grossebner, Peter Mayer, Michael Wittmann
Konzept: Michael Wittmann, Lukas Grossebner, Peter Mayer
Text: Michael Wittmann, Lukas Grossebner, Peter Mayer, Jakob Grossebner
Art-Direction: Peter Mayer
Lettering: HFA Studio (http://hfa-studio.com)
Hörfunk-Script: Michael Wittmann, Lukas Grossebner
Sprecher: Josef Hader
Tonstudio: Soundfeiler
Greenpeace Marketing: Natalie Zoebl








Hineinhorchen
Eine Kampagne zum Hineinhorchen und der Weg dorthin zum Nachlesen: Ein Pitch. Runde 1: Christian und ich treffen einander im Café Jonas Reindl, eine Nacht Präsentation schreiben, Pferdeplunder Dario, ein Panzerfahrer, Peter Handke, Freiheit ist wichtiger als Scheisse, abschicken, warten. Dann die Antwort: Wir sind in Runde 2! Runde 2: ein Kaffee im Café Goldegg, Mut zum Hugenottenbär, präsentieren, warten. Dann die Antwort: Wir sind in Runde 3! Runde 3: ein Frühstück am Yppenplatz, eine Idee, ein Essen in der alten Wohnung (irgendwas mit Fenchel, Mannerschnitten hinterher), Tage mit Text, Nacht mit Text, Layouts aufnehmen, präsentieren, warten. Dann die Antwort: „Wir freuen uns, euch mitzuteilen, dass sich die Jury für euer…“. Wir freuen uns auch.
Konzept/Text: Michael Wittmann, Christian Suntinger
Auftraggeber: ORF, RMS Austria, Creativ Club Austria, Tonkombinat Marx
Tonstudio: Tonkombinat Marx
Sprecher: Christoph Cserjan
Weingut Müller
www.weingut-mueller.at
Auszug aus dem Reisetagebuch, die Ankunft:
Ob ich etwas trinken möchte, fragt sie, war ja doch eine lange Fahrt, sagt sie, naja es geht, gute zwei Stunden, sage ich und gerne ein Wasser, gerne mit, sage ich, als sie fragt, ob mit oder ohne. Mit der von mir erbetenen Flasche prickelndem Mineralwasser verabschiede ich mich Danke und Guade Nocht sagend in mein Gastzimmer. Der erste Weg hinaus auf den Balkon. Reste von Schnee, Silhouetten der hügeligen Landschaft, mehr Sterne als Zuhause. Ich weiß nicht, wie der große Wagen aussieht, also auch nicht, ob er jetzt hier ist. Höre nichts als Stille. Schön, sagen die Gedanken. Schön hier zu sein: Am Weingut Müller in Klöch.
Zweiter Tag, der Morgen:
Auf. Erst nur die Augen, dann die restlichen 80 Kilo. Ein neuer Tag, ein Samstag. Wir frühstücken gemeinsam, der Winzer und ich. Auf dem Tisch allerlei Köstlichkeiten, viel zu viel für uns zwei. Es gibt Brot, Gebäck, es gibt Schinken, Käse, es gibt Aufstriche. Alles hier schmeckt nach hier. Avocados gibt es keine, ich bin dankbar für diese Normalität. Der Winzer ist ein sonniger Mensch. Kein schwermütiger. Einer, der das Leben zu lieben versucht. Er hat das Weingut von seinem Vater übernommen, sagt er, natürlich arbeitet der immer noch mit, natürlich auch die Mutter, natürlich alle in der Familie, sagt er.
Website und mehre Aussendungen für das Weingut Müller und seine wunderbaren Besitzer.
Design: Zwupp
Text: Michael Wittmann
Photos: Marion Luttenberger

















#nobau
Es war 2018, also die Zeit vor Greta Thunberg. Die Umwelt und im Speziellen der geplante Bau einer Autobahn unter dem Naturschutzgebiet Lobau waren Randthemen. Die Wiener Grünen wollten das ändern. Und haben uns damit beauftragt, eine Kampagne zu konzipieren. Budget gab’s kaum. Aber wir hatten das Internet. Und einen Plan. Anstelle einer klassischen Kampagne mit den Grünen als Absender starteten wir eine unabhängige Bewegung – ihr Motto: NOBAU – Nein zur Lobau-Autobahn! Den Start der Kampagne machte ein Video unseres wunderbaren Protagonisten Hr. Franz. Und das ging dann – natürlich – total viral (für den Reim).
Credits
Konzept & Creative Direction: Michael Wittmann, Daniel Kovacs
Text: Michael Wittmann, Daniel Kovacs
Art Direction: Daniel Kovacs
Regie: Lisa Weber
Casting: Lisa Weber, Michael Wittmann
Kamera: Lukas Lerperger
Ton: Theda Schifferdecker
Schnitt: Alexander Gugitscher
Projekt-Leitung: Christoph Humitsch
Social Media: Jutta Reichenpfader
Marketing: Jutta Reichenpfader, Gerhard Ladstätter












LandStadt Vorarlberg
LandStadt ist ein Projekt für Vorarlberg und seine Menschen. Wie sind die drauf, die Leut, die in Vorarlberg leben? Was mögen, was verabscheuen sie? Warum sag ich überhaupt sie, und nicht du? Individuum oder Kollektiv? Eher Land? Eher Stadt? Was ist gut da, was soll sich ändern? Bei diesem Projekt – Sie merken es vielleicht – geht es vor allem darum, Fragen zu stellen. Ein Fragebogen also. Immerhin ein interaktiver. Meine Rolle bestand darin das Intro-Video (das zum Beantworten der Fragen animieren sollte) zu konzipieren und zu texten. Und auch beim Fragebogen selbst mitzuschreiben. Es ging also darum, einander kennen zu lernen. Und das ging. Sehr gut sogar. Mein Dank geht an Lukas & Felix von den Art Rebels. Hier geht’s zum Projekt https://www.landstadt-vorarlberg.at/
Credits
Kunde: Büro für Zukunftsfragen / LandStadt Vorarlberg
Agentur: Art Rebels
Art Direction & Animation: Art Rebels
Video Text & Konzept: Michael Wittmann
Fragebogen Text: Art Rebels & Michael Wittmann
Fragebogen Code: wild
CI-Design: Kaleido







